Das andere ich oder ich-selbst sein

Ich stehe sowieso schon nicht auf diesen Trend, Sneakers zu Röcken zu tragen.
Aber was ich heute kombiniert habe sieht ganz schön daneben aus.
Um zu vermeiden, dass meine Füße schon schmerzen, wenn ich heute Morgen im Laden angekommen bin, habe ich mich für den 10minütigen Gehweg für meine Laufschuhe entschieden – zum altrosafarbenen ausgestellten Rock.
Die Kombi sieht wirklich nicht schön aus.
Aber mir ist es für den Moment egal und – na und, bin ja auch ich. Manchmal.

So kann das auch mit den ätherischen Ölen sein. Nur wir selber wissen, was gerade gut für uns ist.
„Nimm doch mal PastTense in den Nacken“, riet ich neulich meiner Freundin Sibylle, die wie alle wissen, trotz hartnäckiger Affinität zu extremen Putzmitteln und Instantgerichten doch noch den gesundheitlichen Wert von ätherischen Ölen für sich entdecken konnte. Gerade klagte sie über Kopfdruck.
„Bist du verrückt, dann stinke ich ja so natürlich!“ entgegnet Sibylle entsetzt. Nach der Trennung von ihrem Mann schlägt doch wieder der chemisch gereinigte Kern meiner Freundin durch.
„Hast du einen neuen Schwarm oder willst du nur vorbereitet sein?“ frage ich verschmitzt.
„Ach komm, du weißt schon was ich meine. PastTense riecht einfach sehr stark, und es ist wirklich kein weiblicher Duft in dem Sinne.“

Ich liebe Öle aber verstehe meine Freundin.
Das ist wie, wenn ich meine High Heels tragen , aber keine schmerzenden Füße möchte.

Eine Möglichkeit ist zuerst Laufschuhe, dann im Geschäft die schönen Schuhe.
Das würde auch für Sibylle gehen, morgens PastTense, später beim Ausgehen Magnolie oder Passion.

Ein bisschen Mut zur Hässlichkeit ebnet manchmal den Weg um in einer anderen Situation zu strahlen.